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MUT - Der Deutschland Talk mit Tijen Onaran

De: Tijen Onaran
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  • Deutschland braucht Veränderung, darüber sind wir uns alle einig. Doch wie diese Veränderung aussehen soll, darauf hat die Politik derzeit keine Antwort. In diesem Video-Podcast von Tijen Onaran gemeinsam mit Focus online diskutieren wir pragmatische Lösungen für die Zukunft von Deutschland. Kein Blick zurück, keine Ego-Polit-Show: MUT- Der Deutschland Talk mit Tijen Onaran ist ein Format, das Mut machen soll – und Lust auf, das, was kommt. In zehn Folgen denken Tijen und ihre Gäste Deutschland weiter – auf Augenhöhe, konfrontativ, aber immer konstruktiv.
    Tijen Onaran
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Episodios
  • Dreht Deutschland langsam durch, Armin Nassehi?
    Mar 20 2025

    Armin Nassehi gehört zu den einflussreichen Sozialforschern des Landes. 2024 sagte er noch: „Es kann nur besser werden.“ Jetzt steht die Welt Kopf und Deutschland steckt in multiplen Krisen: Wirtschaft, Politik, Populismus. Im „MUT“-Talk mit Tijen Onaran erklärt Nassehi, warum Deutschland gerade verrückt wird – und was uns wieder zur Besinnung bringen könnte.

    Deutschland steht unter massivem Druck, Entscheidungen müssen unter Unsicherheitsbedingungen getroffen werden, viele gesellschaftliche Konflikte eskalieren. Auf die Frage, ob Deutschland gerade durchdrehe, antwortet Nassehi deutlich: „Ja, das muss man wahrscheinlich so sagen. Ja, Deutschland dreht tatsächlich durch“.

    Diese Wahrnehmung speist sich aus multiplen Krisen, die sich gegenseitig verstärken, so der Soziologe. Menschen spüren Orientierungslosigkeit, das Vertrauen in politische und wirtschaftliche Eliten schwindet. „Der große Grund, warum die Leute durchdrehen, ist: Sie haben das Gefühl, dass es keine Leute mehr gibt, die wissen, was sie tun“, so Nassehi. Und während in der Vergangenheit Streit als demokratisches Mittel zur Lösungsfindung galt, ist er heute oft destruktiv. Debatten verfestigen Gräben, statt Brücken zu bauen.

    Besonders kritisch betrachtet Nassehi die designierte politische Führung. Friedrich Merz sieht er als schwache Figur, die weder strategische noch taktische Stärke besitze. „Er macht nicht den Eindruck, als hätte er die Dinge professionell in der Hand.“ Statt mit Souveränität und Sachverstand zu überzeugen, kopiere er bisweilen den Stil und das Vorgehen der AfD, so Nassehis Vorwurf. Er legt nach: „Es fehlt Merz an Handwerkszeug – darüber muss man sich Sorgen machen“.

    Armin Nassehi sieht die deutschen Erwartungen an Politiker als widersprüchlich. Olaf Scholz habe zu viel geschwiegen, Robert Habeck viel erklärt und Friedrich Merz wirke entschlossen, scheitere aber an mangelnder Strategie. Boris Pistorius hingegen überzeuge durch klare Worte und das Gefühl von Kontrolle. „Bei Frau Weidel fällt es mir sehr schwer, ruhig zu argumentieren. Ein ganz fürchterlicher Stil“, sagt Nassehi und erklärt, warum Stilfragen heute oft entscheidender sind als Inhalte – das zeige auch der Erfolg von Trump.

    Den Erfolg der AfD erklärt Nassehi auch damit, dass sie vor allem im Osten die einzige Partei sei, die wirklich „vor Ort ist“. Der Versuch, sie argumentativ zu widerlegen, sei aber wirkungslos: „Es hilft nicht, gegen die AfD zu argumentieren – es hilft nur, die Dinge im Griff zu haben.“ Nassehi ist überzeugt: „Die Menschen lassen die AfD erst rechts liegen, wenn sie das Gefühl haben, dass Kompetenz da ist“.

    Auch in der Wirtschaft sieht Nassehi ein strukturelles Problem. Deutschland sei zu träge, festgefahren in alten Denkweisen und kulturellen Prägungen. „Kulturelle Prägungen sind viel mächtiger als jedes gute Argument.“ Ein Wandel sei notwendig, doch dieser lasse sich nicht durch bloße Appelle herbeiführen – Veränderungen müssten praktisch erfahrbar sein. Wenn sich die wirtschaftliche Lage bessere, würden viele Debatten versiegen: „Wenn die Kassen wieder voll sind, kümmert man sich nicht mehr um diese Dinge.“

    Ob sich die Situation 2025 zum Besseren wendet, bleibt für Nassehi offen. „Ich hoffe es, die Zeichen stehen aber nicht unbedingt dafür, dass es sich sofort erfüllt.“ Vielleicht werde es mehr Klarheit geben, vielleicht könnten einige Krisen entschärft werden. Doch solange grundlegende Probleme ungelöst bleiben, werde Deutschland weiter mit sich selbst kämpfen.

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    51 m
  • Wissen Sie, was Sie da tun – und mit wem, Friedrich Merz?
    Feb 18 2025

    Deutschland wartet nach mehr als drei Jahren Ampel auf die große Wende. Friedrich Merz verspricht sie – bei der Migration, in der Wirtschaftspolitik, aber auch beim Sozialen. Ich will vom CDU-Chef wissen: Kann das gelingen, wenn SPD und/oder Grüne mit an Bord sind? Und wie halten Sie es wirklich mit der Brandmauer, Friedrich Merz?

    Friedrich Merz spricht im „MUT“-Talk mit Tijen Onaran über die großen Herausforderungen des Landes und seine Vision für die Zukunft. Dabei geht es um Migration, Wirtschaft, Verteidigungsausgaben und aber um den richtigen Umgang mit der AfD. Besonders deutlich wird Merz, wenn es um die Zusammenarbeit mit SPD und Grünen geht – und welche Richtung er für Deutschland einschlagen will.

    Beim Thema Migration stellt Merz klar, dass die unkontrollierte Zuwanderung zur Spaltung der Gesellschaft und Fremdenfeindlichkeit beigetragen hat. Er betont: „Das hängt auch mit der unerträglichen AfD zusammen“. Gleichzeitig verspricht Merz: „Ich will alles tun, um wieder ein gutes Klima herzustellen“.

    Merz sieht die Lösung des Migrationsproblems als zentral für viele andere Herausforderungen. Mit Blick auf die AfD fordert er, dass die etablierten Parteien ihr Profil schärfen: „Drei Jahre Ampel haben gereicht, um die AfD zu verdoppeln. Offensichtlich hilft die Brandmauer doch nicht!“ Dennoch sei für ihn klar: „Ich tue alles, um zu verhindern, dass es noch schlimmer wird.“

    Auch in der Wirtschaftspolitik sieht Merz großen Handlungsbedarf. Die ersten 100 Tage einer möglichen CDU-geführten Regierung will er nutzen, um den „Aderlass“ der deutschen Wirtschaft zu stoppen. „Alle Entscheidungen werden wir unter eine Frage stellen: Dient das der Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit oder nicht?“ Dazu gehören für ihn eine große Steuerreform, die Reformierung des Bürgergelds und eine Aktivrente.

    Bei den steigenden Verteidigungsausgaben verteidigt Merz Investitionen in die Bundeswehr gegen Kritik, dass dafür an anderer Stelle gespart werde: „Die SPD schürt Angst, ich kenne das Muster.“ Den Vorwurf, er würde bei Rente, Gesundheitssystem und Pflege den Rotstift ansetzen, weist er zurück: Merz verspricht: Es gibt „keinen Grund zur Panik“.

    Ein weiteres Thema ist die Geschlechterfrage. Merz äußert sich skeptisch gegenüber der aktuellen Debatte: „Ich habe überhaupt kein Problem mit Transpersonen – es ist aber nicht das Hauptproblem unseres Landes“. Auch in der Diskussion um Frauen in Führungspositionen macht der CDU-Chef eine Beobachtung: „Es ist leider so, dass Frauen öfter zögern und länger abwarten. Da gibt es immer noch große Unterschiede zwischen Männern und Frauen.“ Den Begriff „Feminist“ für sich selbst lehnt er ab: „Ich tue mich damit schwer.“

    Mit Blick auf die internationale Politik äußert Merz ein „gehöriges Störgefühl“ gegenüber der aktuellen Lage in den USA. „Das ist nicht mehr das Amerika, das ich vor 40 Jahren kennengelernt habe“. Gleichzeitig spricht er sich für mehr wirtschaftlichen Sachverstand in der Politik aus und kündigt an, im Falle eines Wahlsieges, ein Ministerium einem Experten aus der freien Wirtschaft anvertrauen zu wollen.

    Am Ende des Gesprächs geht es auch um die Zukunft der CDU – und darum, was passiert, wenn sie es nicht schafft, die Probleme des Landes zu lösen. Ein FOCUS-online-Leser formuliert es drastisch: „Entweder die CDU liefert, oder sie ist geliefert, und die AfD bekommt bei der Wahl 2029 die absolute Mehrheit.“

    Merz teilt diese Analyse: „Wir werden die Probleme wirklich lösen müssen. Wenn wir uns als unfähig erweisen, dann steht diesem Land 2029 Anderes ins Haus.“ Doch er bleibt optimistisch. Merz‘ persönliches Credo lautet: „Die Probleme unseres Landes sind aus eigener Kraft lösbar“.

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    34 m
  • Fanden Sie sich eigentlich gut – und was wird als Kanzler besser, Robert Habeck?
    Jan 21 2025

    Ein Mann, zwei Jahre Rezession, viele Meinungen: Für die einen ist Robert Habeck der „schlechteste Wirtschaftsminister aller Zeiten“, für die anderen der mutige Reformer, der Deutschland neu erfinden will. Im „MUT-Talk mit Tijen Onaran“ zieht der Grüne Fazit über sich selbst – und gibt Deutschland ein Versprechen.

    Wirtschaftsminister Robert Habeck räumt ein, dass die derzeitige Lage besorgniserregend ist: „Es gibt Grund zur Sorge.“

    Habeck beschreibt die Wirtschaftskrise als eine, die durch fehlendes Wachstum und die Schwächung des Exportmarktes verschärft wird. Zudem sei die hohe Abhängigkeit von fossiler Energie aus Russland ein weiterer belastender Faktor.

    Trotz der Herausforderungen hebt Habeck Fortschritte hervor, etwa beim Fachkräfteeinwanderungsgesetz und beim Bürokratieabbau. Auch die Energiewende könne die Preise langfristig senken. Doch insgesamt zieht der Spitzenkandidat der Grünen ein ernüchterndes Fazit: „Es hat am Ende nicht gereicht.“

    Im Gespräch mit Onaran wird Habeck auch emotional, als es um die Kritik des Kanzlers Olaf Scholz an seinem Vorschlag zur Finanzierung der Bundeswehr geht. Scholz hatte den Plan als „unausgegoren“ bezeichnet, was Habeck heftig zurückweist: „Mit großem Respekt vor dem Bundeskanzler. Was ist das für ne Aussage?“, kontert der Grüne.

    Er betont, dass hinter seinem Vorschlag ein klarer Investitionsplan stehe, um die Sicherheit Deutschlands zu stärken: „Ich rede nicht nur über Panzer und Fregatten, sondern auch über Cybersecurity, über die Abwehr von Spionage, über hybride Kriegsführung.“ Die Bundeswehr habe lange keine solchen Investitionspläne gehabt. „Es heißt Sondervermögen, ist aber auch nichts anderes als Schulden machen für die Sicherheit. Sicherheit hat nun mal einen Preis“, so Habeck.

    Habeck sieht in dem aktuellen Zwist ein grundlegenderes Problem in Deutschland und kritisiert die Haltung, sich vor unangenehmen Debatten zu drücken. Er appelliert an die Regierung, Verantwortung zu übernehmen: „Dieses Wegducken nützt niemandem, weder der Bundeswehr noch der Sicherheit. Das ist ja keine politische Haltung.“

    Für Habeck war der „große kardinale Fehler“ seiner Amtszeit die unzureichende Reaktion auf die wirtschaftlichen Folgen des Ukrainekriegs. Obwohl er bereits zu Beginn des Jahres 2022 warnte, dass der Krieg Deutschland ärmer machen würde, wurde nicht entschieden genug gehandelt. Der Krieg führte zu Sanktionen, Energieverlust und Inflation, aber es fehlte ein umfassendes Konjunkturprogramm.

    Habeck kritisiert, dass Deutschland nicht wie andere Länder, etwa die USA mit dem Inflation Reduction Act, mit großen Investitionen reagiert habe. Für die Zukunft fordert er Investitionsanreize und Steuererleichterungen, um das Wachstum wieder anzukurbeln.

    Habeck äußert sich auch zu Sofortmaßnahmen zur Entlastung der Bürger und Unternehmen. Er kündigt an, die Strompreise zu senken und verspricht: „Wir haben den Strom sauber gemacht – jetzt machen wir ihn günstig.“ Zudem fordert er Investitionsprämien, um die Wirtschaft zu stärken.

    Im Hinblick auf die politische Zukunft, insbesondere als möglicher Kanzler, zeigt Habeck eine klare Vision: „Das Leben wird bezahlbarer werden“, verspricht der Grüne. Wenn er Kanzler würde, wolle er Deutschland auf einen stabileren und gerechteren Kurs führen.

    Zudem äußert sich Habeck über seine Haltung zu anderen Politikern. So weist er die Kritik von CSU-Chef Markus Söder scharf zurück und spricht sich gegen das „unsolidarische Verhalten“ in der Politik aus. Bei der Frage, wie er mit Trump umgehen würde, betont Habeck, dass er als Kanzler pragmatisch auf die Realität reagieren würde, anstatt zu träumen.

    Seine Bilanz ist insgesamt von einer Mischung aus Selbstkritik und Entschlossenheit geprägt. Trotz der schwierigen Lage bleibt Habeck optimistisch, dass es in der Zukunft besser wird – insbesondere mit einer klaren, verantwortungsbewussten Politik.

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    38 m

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