• "Deutschlands KI-Forschung ist Weltklasse, aber ..." - Philipp Herzig (SAP)

  • Feb 26 2025
  • Length: 39 mins
  • Podcast

"Deutschlands KI-Forschung ist Weltklasse, aber ..." - Philipp Herzig (SAP)

  • Summary

  • SAP setzt immer stärker auf Künstliche Intelligenz. Im vierten Quartal seien bei der Hälfte aller Abschlüsse mittlerweile KI-Komponenten integriert, sagte SAP-Chef Christian Klein Ende Januar. Mit der "SAP Business Data Cloud" sollen Daten über Unternehmensgrenzen hinweg für KI-Anwendungen nutzbar werden. Aber Philipp Herzig, Chief AI und Chief Technology Officer (CTO) bei SAP, sieht KI nicht als Selbstzweck: "Unser Job ist immer, die Technologie zu verstecken, weil die meisten Menschen nur den Mehrwert nutzen wollen, ohne darüber nachzudenken, wie etwas funktioniert."Deshalb ist für ihn klar: Gute KI ist unsichtbar - und maximal einen Klick entfernt. "Die besten Anwendungsfälle sind die, die das Unternehmen einfach anschalten kann, die eng in den Arbeitsfluss und die Tools der Mitarbeitenden verbaut sind." In der Praxis bedeutet das: Eine Führungskraft soll sich nicht durch komplizierte Software klicken müssen, sondern mit einem einzigen Befehl eine Leistungsbeurteilung oder eine Finanzanalyse erstellen können.Braucht Deutschland ein eigenes KI-Sprachmodell?Während OpenAI gerade sein erstes Büro in München eröffnet und Deutschland als den spannendsten KI-Markt in Europa bezeichnet, stellt sich die Frage: Muss Europa oder gar Deutschland ein eigenes großes Sprachmodell entwickeln? Herzig ist skeptisch: "Einerseits haben wir in Europa aus meiner Sicht zwei Sprachmodelle, die wir sehr gut nutzen können - Aleph Alpha und Mistral". Wichtiger sei jedoch, die Technologie sinnvoll einzusetzen, "aber jetzt einfach nur nachzubauen, was schon geht, halte ich für keine gute Idee."Dennoch sei Deutschland in der KI-Forschung weltweit führend, betont Herzig: "Die Forschung ist Weltklasse. Egal welche Uni, Sie können nach Saarbrücken, ans DFKI, an die TU München, an die LMU, das Hasso-Plattner-Institut oder die Berliner Universitäten gehen."Das Problem beginne im nächsten Schritt, ergänzt der KI-Experte und verweist exemplarisch auf das Thema Bildgenerierung. Die sogenannten Diffusionsmodelle seien an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) erfunden worden. "Wer hat sie kommerzialisiert und erfolgreich gemacht? Andere Unternehmen, nicht unbedingt deutsche" sagt Herzig.Forschung top, Umsetzung flopSein Fazit: "Wir sind von der Forschung her super aufgestellt. Die Schwierigkeit, die wir haben: Sobald wir eine tolle Forschung gemacht haben, wie geht es dann weiter? Wie werden dann Unternehmen und Startups gegründet? Kriegen die das Geld?" Genau hier müsse Deutschland mutiger werden.Noch ist KI vor allem ein Werkzeug - aber SAP denkt bereits weiter. In Zukunft, so Herzig, könnten KI-Agenten selbstständig Hypothesen aufstellen, Daten auswerten und mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit sagen: "Hier liegt das Problem." Ein Finanzchef könne dann nicht nur fragen: "Wie waren unsere Umsätze letzte Woche?". Stattdessen sei die KI in der Lage, stattdessen von sich aus Hinweise zu geben, wo sich etwas verändert hat - bevor jemand danach fragt.Herzigs Ansatz ist es, KI nicht nur einfacher bedienbar zu machen, sondern sie auch in bestehende Geschäftsprozesse zu integrieren. Das Thema KI wie ein kleines Startup innerhalb der SAP zu organisieren, um es dann "über den Rest der Firma und die 400.000 Geschäftskunden der SAP zu skalieren". Wie der SAP-CTO privat KI nutzt und wo sie sein Leben einfacher macht, erzählt Philipp Herzig in der neuen Folge von "So techt Deutschland".Sie haben Fragen für Frauke Holzmeier und Andreas Laukat? Dann schreiben Sie eine E-Mail an sotechtdeutschland@ntv.de Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.htmlAlle Rabattcodes und Infos zu unseren Werbepartnern finden Sie hier: https://linktr.ee/sotechtdeutschlandUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
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