
Was plant Putin wirklich – und wie können wir uns darauf vorbereiten, Nico Lange?
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„Es ist leichter, als man denkt“, sagt Nico Lange im „MUT-Talk“ über die Lösung des Ukraine-Kriegs. Europa muss endlich Verantwortung übernehmen, schneller handeln und mit moderner Technik aufrüsten. Nur so kann der Frieden gesichert und Putin von der Umsetzung seines wahren Plans abgehalten werden.
Im MUT-Talk mit Tijen Onaran spricht Sicherheits- und Militärexperte Nico Lange mit großer Dringlichkeit über den Krieg in der Ukraine, Wladimir Putins Machtanspruch und die Risiken von Donald Trumps Präsidentschaft. Seine Botschaft ist klar: Europa muss die sicherheitspolitische Verantwortung endlich selbst übernehmen.
Lange warnt eindringlich vor einem russischen Sieg: „Putin macht kein Geheimnis daraus, was er will. Er will die volle Kontrolle über die Ukraine. Das ist aber nur ein Schritt – ein Schritt dahin, dass es eine andere Ordnung in Europa gibt.“ Diese Ordnung bedeute „weniger Demokratie, weniger individuelle Freiheit, weniger Rechte für Einzelne“. Europa müsse daher erkennen, dass seine eigene Sicherheit mit der der Ukraine unmittelbar verbunden ist.
Putins Vorgehen sieht Lange als gezielte Informationsmanipulation: „Was er als geschulter KGB-Agent den mentalen Krieg nennen würde das hat er verinnerlicht.“ Kritisch sieht er den westlichen Umgang mit vermeintlichen Gesprächsangeboten des Kremls. Putin verweigere sich trotz ukrainischer Gesprächsbereitschaft zu einem Waffenstillstand. Lange fordert: „Wann wollen wir denn eigentlich mal eine robuste Haltung dazu einnehmen?“
Doch nicht nur Putin bereitet Lange Sorgen – auch der Blick auf Donald Trump ist von tiefer Skepsis geprägt. Für ihn ist klar: „Ich möchte mich nicht mehr mit allem beschäftigen, was Donald Trump macht.“ Stattdessen fordert er: „Wir sollten uns weniger auf Trump und mehr auf uns konzentrieren.“
Dabei erkennt Lange durchaus Parallelen zwischen Trump und Putin: Beide hätten ein autoritäres Verständnis von Macht und agierten lieber auf persönlicher als institutioneller Ebene. Doch gerade diese Ähnlichkeit verhindere eine stabile Beziehung. „Putin kann nicht akzeptieren, dass der amerikanische Staatspräsident sein Boss ist. Und Trump kann überhaupt nicht akzeptieren, dass Putin sein Boss ist.“
Statt sich weiter in Debatten über Trump oder Putins Intentionen zu verlieren, fordert Lange eine strategische und praktische Neuausrichtung Europas – insbesondere in der Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Der Krieg in der Ukraine sei keine unlösbare Aufgabe: „Es ist leichter, als man denkt“, sagt Lange. Was es brauche, sei ein klares Signal an Putin: „Mach, was du willst, stell dich auf den Kopf, aber wir werden immer mehr produzieren als du und wir geben das auch alles der Ukraine. Du hast keine Chance, dich durchzusetzen.“
Besonders Deutschland sieht Lange in der Pflicht – und übt deutliche Kritik: „Wir machen alles wie immer, nur wir haben mehr Geld. Das führt dazu, dass man sehr viel Geld ausgibt, ohne die Einsatzbereitschaft zu bekommen.“ Das Sondervermögen sei falsch eingesetzt worden: „Jetzt nehmen wir noch mehr Geld und machen das alles genau wieder so mit den gleichen Leuten, mit den gleichen Strukturen. Das ist doch nicht logisch.“
Lange fordert weniger Bürokratie, schnellere Beschaffung, mehr Wettbewerb – und ein Umdenken bei der Ausrüstung. Statt alter Großsysteme brauche es moderne Technologien: „Was ist mit Satellitenfähigkeiten, mit Drohnen, mit autonomen Systemen?“ Der Rückstand sei offensichtlich: „Die Ukraine hat allein im Jahr 2024 3 Millionen Drohnen produziert.“ Deutschland dagegen nur wenige hundert – kaum eine davon einsatzbereit.
Auch das gesellschaftliche Bild vom Krieg müsse realistischer werden. „Wir müssen aufhören, uns Krieg so vorzustellen wie in den Dokumentationen, die spätabends im Fernsehen laufen.“ Langes Fazit: „Es muss in die richtige Richtung, technologisch nach vorn gehen. Es müssen strukturelle Veränderungen damit verbunden sein.“ Und: „Wir können jetzt noch jahrelang rumzögern und lamentieren oder es besser gleich machen.“